Mit diesem Projekt soll für den Schiffsverkehr an der Prinzessin-Beatrix-Schleuse in Nieuwegein eine reibungslosere und sicherere Passage geschaffen werden. Zu diesem Zweck soll die 77 Jahre alte Schleusenanlage eine breitere und tiefere neue Kammer erhalten.
Dieses Projekt ist Teil des Schleusenprogramms von Rijkswaterstaat (die niederl. oberste Straßen- und Wasserbaubehörde).
Projektmerkmale
Mit dem Bau einer 3. Kammer der Prinzessin-Beatrix-Schleuse und der Erweiterung des Lekkanals hat Rijkswaterstaat die ARGE Sas van Vreeswijk (Besix, Heijmans und Jan de Nul) beauftragt. Sas van Vreeswijk ist für die Planung, den Bau und die Finanzierung des Projekts sowie für die Instandhaltung des gesamten Schleusenkomplexes und des Lekkanals verantwortlich. Als wichtiger Partner dieser ARGE ist Martens en Van Oord für die gesamten Erdbauarbeiten verantwortlich.
Die 3. Kammer wird östlich der beiden alten Kammern gebaut. Auf der gleichen Seite wird der Lekkanal über seine gesamte Länge verbreitert und vertieft. Der Deich wird etwas weiter nach Osten verlegt.
Neues erstes Wehr
Der 1. September 2016 war das Startdatum des Projektes. Da der Lekkanal erweitert wird, wurde 90 Meter landeinwärts eine neue primäre Schutzanlage (Deich) gebaut. Der Untergrund besteht hier aus Schichten mit geringer Tragfähigkeit und musste erst meliorisiert werden. Danach wurde Schicht für Schicht ein neuer Deich gebaut, wobei der Untergrund stets Zeit erhielt, sich zu verfestigen.
Überwachungsplan
Um nachzuweisen, dass der Deich den Anforderungen entsprach, wurde ein Überwachungsplan erstellt. Dabei wurde das Verhalten des Untergrunds und der im Bau befindlichen Schutzanlage mithilfe von Wasserdruckmessern, Setzungsblöcken und Inklinometern überwacht. Daran nahm auch der Wasserverband De Stichtse Rijnlanden teil. So wurde ein 8 m hoher und 800 m langer Deich gebaut. Diese Arbeiten dauerten etwa sechs Monate.
Erst als der neue Deich dem Bauherrn Rijkswaterstaat übergeben worden war und die Funktion des alten Deichs übernommen hatte, konnte der alte Deich abgetragen und der Ausbau des Lekkanals begonnen werden.
Wirtschaftlich und nachhaltig
Die für den Bau des neuen Deichs benötigten 500.000 Kubikmeter Sand und Lehm wurden so weit wie möglich auf dem Wasserweg transportiert. MvO arbeitet stets so wirtschaftlich und nachhaltig wie möglich.
Durch den Transport auf dem Wasserweg konnte die Anzahl der Transportbewegungen und damit die Verkehrsmaßnahmen auf öffentlichen Straßen auf ein Minimum reduziert werden. Das spielte nicht nur in Bezug auf die Anzahl der Verkehrsbewegungen eine Rolle, sondern beispielsweise auch auf die Menge an Baustoffen aus der Region, die vor Ort wiederverwendet werden können.
Baugruben
Mitte April 2017 wurde mit dem Bau der dritten Schleusenkammer selbst begonnen. Dazu mussten zunächst die Baugruben ausgehoben werden. Ende April begannen die Arbeiten an der ersten Baugrube, dem Außenhaupt, und dann an der zweiten Baugrube, dem Binnenhaupt. Diese waren Ende Juli 2017 fertiggestellt.
Ausheben der Schleusenkammer
Danach konzentrierten wir uns auf die Aushebung der Schleusenkammer selbst. Aufgrund des Aufbaus der Schleusenwände erfolgt dies in Abschnitten. Der dabei anfallende Aushub wird unter anderem zum Anheben der Schleuseninsel und des Schleusenbereichs verwendet, aber auch zu dem etas weiter entfernten Ort Tull en ‘t Waal transportiert, wo mit dem Material Sandgruben aufgefüllt werden.
Erweiterung des Lekkanals
Inzwischen wird auch mit allen Kräften an der Erweiterung des Lekkanals gearbeitet. Anfänglich vom Ufer aus, aber seit Mitte August 2017 wird von Pontons aus auf dem Wasser gebaggert. In der Zwischenzeit bleibt der rege Schiffsverkehr im Gange und müssen die Schleusen während der Realisierung des Projekts im Betrieb bleiben. Das war von Anfang an eine eindeutige Forderung. MvO hat dies bereits in der Entwurfs- und Berechnungsphase berücksichtigt.
Nach Abschluss der Baggerarbeiten werden Senkmatten und Steinschüttungen angebracht.
Wir erwarten, alle Arbeiten im Herbst 2018 abgeschlossen zu haben.